Der Camino Frances

Der Französische Weg , im Spanischen : '' El Camino Frances '' ist die bekannteste Pilgerstrecke aller Routen nach Santiago de Compostela. National wie International. Entlang des Camino , der durch einen der schönsten Teile Nord Spaniens führt , erheben sich etwa 1800 Profan und Sakralbauten von großer historischer Bedeutung .

                                  Die Geschichte des Jakobsweges

Der Legende nach führte um 830 eine Sternenerscheinung den galicischen Hirten Peleyao zum Grab des heiligen Jakobus. Schon seit dem 5. Jh. hatte es Hinweise gegeben , Jakobus , Bruder des Apostels Johannes , habe nach dem Tode Christi in Spanien missioniert. Nach Palästina zurückgekehrt , sei er auf Befehl von König Herodes ( 41 - 44. n. Chr. ) geköpft worden sein. Auf wundersame Weise sei der Leichnam des christlichen Märtyrers auf einem steinernen Schiff von Palästina nach Galicien gelangt und bei der Iria Flavia ( heute Padron ) an Land geschwemmt worden. Nach einigen Schwierigkeiten hätten Jakobus Jünger den Leichnam schließlich am späteren Fundort bestattet. Bischhof Teodormin von Iria Flavia erklärte die von Peleyao entdeckte Reliquien für echt, Alfons II. König von Leon und Asturien, ließ zu Ehren Jakobus ( span. Santiago ) an der Fundstelle dem Sternenfeld ( Campus Stellare ) eine Kirche errichten. Der Grundstein für Santiago de Compostela, das dritte große Wallfahrtziel der Christenheit neben Rom und Jerusalem, war gelegt.

                                 Das Massenphänomen '' Pilgern ''

Vom 11. bis zum Beginn 13. Jh. erlebte der Jakobsweg seine Blütezeit. Scharenweise zog das christliche Europa nach Santiago, bis zu 1000 Pilger kamen täglich ans Apostelgrab. Zeitgenössische Darstellungen geben ein Bild von der typischen Tracht der Jakobspilger: breitkrempiger, vorne hochgeschlagener Hut, weiter Mantel, Pilgerstab ein Kürbis als Wasserbehälter, eine Tasche für die wichtigsten Pilgerdokumente sowie die Jakobsmuschel, anfangs Beweis für die Pilgerschaft, später Erkennungszeichen der Santiagopilger. Nach der Heirat Isabellas I. von Kastilien und Fernandos II. von Aragon der '' Reves Catolicos '' im Jahre 1469 und damit der Zusammenlegung der beiden mächtigsten spanischen Königreiche und nach dem Ende der Reconquista durch die Eroberung Granadas 1492 führten Pestepedemien, die Spaltung der Christenheit durch die Reformation und die Relegionskriege im späten Mittelalter zum Abflauen der Pilgerbewegung. Leichte Ansätze der Wiederbelebung der Wallfahrten fanden spätestens im spanischen Bürgerkrieg ( 1936 - 1939 ) ein jähes Ende. Nichsdestotrotz vereinnahmte Diktator Franco Jakobus für seine Zwecke. Er behauptete, eine der großen Schlachten hätten die Nationalisten dank Jakobus gewonnen. Per Dekret wurde Santiago unter der Diktatur Francos wieder zum Schutzpatron Spaniens ernannt. Zunächst interessierten sich vorwiegend Kunsthistoriker für die Kunstschätze am Jakobsweg. Mit der zaghafte Öffnung Spaniens Richtung Europa in den 60er Jahren kamen erstmals auch wieder religiös motivierte Pilger, besonders aus Frankreich.Nach dem Tode Francos ( 1975 ) und der Verabschiedung der demokratischen Verfassung ( 1978 ) rückte das Apostelgrab und der Jakobsweg wieder in das internationale Bewusstsein. Papst Johannes Paul II. besuchte 1982 , dem ersten heiligen Jahr das demokratische Spanien, sowie 1989 die Apostelstadt. 1987 wurde der Camino de Santiago zum europäischen Kulturweg ernannt, 1993 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Das Heilige Jahr 2004 mobilisierte erstmals wieder Hunderttausende von Pilgern aus Inn und Ausland. Die nächsten Heiligen Jahre sind 2010 und 2021.


                                         Warum Pilgern

Der größte Verdienst des Jakoswegs ist, Menschen verschiedenster Generationen, Nationalitäten und Motivattionen zu vereinen . Neben religiösen Motiven spricht eine Vielzahl anderer Gründe für eine Wanderung auf dem 1000 - jährigen Weg. Dank der optimalen Infrastruktur mit guten markierten Wegen und einem dichten Netz an Übernachtungsmöglichkeiten ist der Jakobsweg die ideale Fernwanderung für alle, die erstmals die Abenteuer einer langen Reise zu Fuß erleben möchten. Sein Angebot an Bau und Kulturdenkmälern macht ihn zu einem einmaligen Gang durch dieGeschichte Spaniens. Spanienkenner wie Neulinge können Einblicke in ein anderes, unbekanntes Spanien gewinnen, das rein gar nichts mit den Klischees von Flamenco, Paella, Strand und Ballermann gemein hat. Der Weg bietet großartige Naturerlebnisse, ob in der Bergwelt der Pyrenäen, auf den endlosen kargen Weiten des kastilischen Hochlandes oder im grünen Galicien, bis hin zur eigenwilligen Atlantikküste. Nicht zu vergessen die Begegnungen, der Austausch mit den Mitmenschen, die alle das gleiche Ziel haben, aber ganz unterschiedliche Gründe, es zu verfolgen. Und weil die Vielfalt der Erlebnisse und Eindrücke in einer Reise nicht zu fassen sind, macht der Camino viele Pilger zu .... Wiederholungstätern... Wenn du nach Santiago pilgern willst, musst du planen, besorgen, dich ausrüsten. Doch wenn du alles besorgt hast, frage was dich eigentlich antreibt.

Ein Ziel des Weges : Santiago de Compostela


                   Die wichtigsten Stationen auf dem Jakobsweg

Von Nordeuropa aus führen verschiedene Zweige des Pilgerwegs nach Nordspanien alle mit dem gleichen Ziel, Santiago de Compostela. Der Traditionelle spanische Hauptweg ( Camino Frances ) beginnt an der Französisch - Spanischen Grenze am Fuße der Pyrenäen.


Ca. 800 Km ist der Jakobsweg ( Camino Span. Weg ) von Roncesvalles nach Santiago de Compstela lang. Einige der wichtigsten Stationen angefangen bei Saint - Jean-Pied-de-Port sind unter anderem: Pamplona, Estella, San Domingo de la Calzada, Villafranca, Burgos, Leon, Astorga , Fuencebadon, Ponferrada, O Cebreiro, Portomarin und am Ende Santiago de Compostela.





            

                       

Wenn ich danach gefragt werde, was mich dazu bewegt, mit einem Rucksach auf dem Rücken ca. 500 Km von Burgos bis Santiago de Compostela zu laufen, muss ich erst einmal nachdenken. Was ist es eigentlich? Ist es Fernweh, Abenteuerlust ist es das Interesse an der Kultur und an der Geschichte der Landschaft und der Städte am Camino oder ist es pure Neugierde. Bestimmt wurde ich nicht erst nach Filmen, Büchern oder Doku-Soaps auf den Jakobsweg aufmerksam. Vielleicht ist es ein Rückblich auf ein halbes Jahrhundert mit allen Höhen und Tiefen, alles was heute zu unserem Alltag gehört wieder neu schätzen zu lernen, Selbsterforschung durch Entsagung, Danksagung, Freude am ungebundenen Umherziehen, mit gleichgesinnten sprechen und die intensive Betrachtung von Fauna und Flora. Jeder der sich auf das Abenteuer Jakobsweg einlässt, ist für seinen eigenen Weg selber verantwortlich

        -Auch der längste Weg dieser Erde beginnt mit dem ersten Schritt-

Zu der Vorbereitung gehört auch die Planung.Für den Camino benötigt man natürlich als erstes einmal Zeit. Hätte ich alle Zeit der Welt, würde ich bestimmt den gesamten Camino Frances laufen, wenn..ja wenn da nicht noch die Arbeit auf mich warten würde. Trotzdem, meinen herzlichen Dank an meinen Arbeitgeber Fa. TTL in Hallstadt, das ich etwas mehr Urlaub an einem Stück einplanen darf. Wo wir schon bei Danksagungen sind. Meinen ebenso herzlichen Dank an alle, die mich in den Vorbereitungen unterstützen, die Verständniss dafür haben, das es zu meinem 50sten Geburtstag keine große Fete gibt und alle die in Gedanken bei mir sein werden, wenn die alten Knochen anfangen zu schmerzen, wenn sich Blasen an den Füßen bilden und der Rucksack auf meinem Rücken durch ziehen signalisiert das er gerne wieder nach hause möchte. Für alle werde ich,sollte ich mein Ziel erreichen, eine Kerze in der Kathedrale in Santiago anzünden....versprochen!

Wichtig ist auch die körperliche Verfassung und die Belastbarkeit, täglich in der Lage zu sein zwischen 25 - 30 Km mit einem Zusatzgewicht von ca. 12 kg zu laufen. Der fränkische Jakobsweg vor meiner Haustüre eignet sich hervorragend zum Training, da gibt es Schotterstraßen, Asphalt, Waldwege, Anstiege und manchmal zur Belohnung auch einen Biergarten!




Der Credencial que expide, der Pilgerausweis von der fränkischen Jakobusbruderschaft in Würzburg ist bereits bei mir eingetroffen und hat  auch schon den ein oder anderen Stempel. Mein Bus-Ticket von der deutschen Touring Gesellschaft ist für den 29.04.2008 reserviert, meine Jakobsmuschel, das Zeichen meiner Pilgerschaft, hängt griffbereit über meinem PC, der Rucksack gleich daneben und alles weitere wie z.B. Wanderschuhe, Pilgerhut, Hose, Jacke, Trinkflasche, Reiseführer von Rother und von Outdoor, warten in einer Kiste unter meinem Schreibtisch auf ihren Einsatz. Immerwieder werde ich gefragt, was für mich das schlimmste an den Vorbereitungen ist und dann antworte ich......

...die lange Wartezeit bis es für mich endlich los geht.. auf meinen Camino

I buen Camino